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Mike Tyson will weiter boxen. (Quelle: Mike Tyson Instagram @Mike Tyson)
02.12.2020 // Tobias Gerold
// MIKE TYSON: KOMMT HOLYFIELD PART III?
// Weitere Kämpfe für 2021 geplant.

Am vergangenen Samstag stiegen mit Mike Tyson und Roy Jones jr. zwei der größten Boxer aller Zeiten in den Ring. Tyson dominierte den Kampf, das Urteil "Unentschieden" ist zumindest diskussionswürdig. Ein Schelm, wer jetzt Böses denkt.


Es war, als wäre Mike Tyson nie weg gewesen. Über 15 1/2 Jahre nach seinem letzten Kampf (Niederlage gegen Kevin McBride) gab der Ex-Weltmeister von Beginn den Ton im Ring an. Box-Fans weltweit dürfte hier das Herz aufgegangen sein angesichts der Tatsache, dass Tyson mittlerweile 54 Lenze zählt. Jones hingegen enttäuschte mit seiner Leistung im Vergleich dazu. Der 51-jährige aus Pensacola pumpte nach dem Kampf wie ein Maikäfer und das, obwohl die Rundenzeit von 8 mal 3 Minuten auf 8 mal 2 Minuten gesenkt wurden. Während Jones mit 3 Millionen US-Dollar plus einer Beteiligung an den PPV-Verkäufen nach Hause ging war zu hören, dass die ca. 10 Millionen Dollar für Tyson angeblich für wohltätige Zwecke gespendet werden sollen. Knapp 50 Millionen Dollar soll PPV-Dienstleister Triller für die Übertragungsrechte auf den Tisch gelegt haben. Es scheint sich, trotz allen Unkens, gelohnt zu haben.


Mike Tyson zeigte sich nach dem Kampf zufrieden. „Ich bin froh, dass ich den Kampf hinter mir habe und freue mich darauf, es noch einmal zu tun.“ Mooooment – noch einmal? War der sportliche Wert eines solchen "Exhibition Bouts" bereits dieses Mal mehr als überschaubar, will er es noch einmal tun - und das gleich in dreifacher Ausführung, wie auch sein Coach Cordeiro untermauerte. Demnach sollen 2021 gleich drei große Kämpfe geplant sein und die Liste der potenziellen Gegner, sie wird immer länger. Einer bringt sich dabei gleich selbst ins Spiel.


„Ich habe ihn zweimal besiegt und wenn er mich fragen würde, dann würde ich "Ja!" sagen. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen wie Regeln und Börse passen“, so die Worte von Evander Holyfield. Dieser hatte Tyson gleich doppelt geschlagen, einmal davon verbunden mit einem der größten Skandale im Boxsport, als Tyson ein Teil von Holyfields Ohres abbiss. Ob dieser jetzt das andere riskieren möchte? Im Ernst, sicherlich ist Holyfield ein großer Name. Aber muss man das in dem Alter noch tun? Riddick Bowe oder Tyson Fury haben sich gleich selbst in das Gespräch gebracht. Weitere Optionen wären die ehemaligen UFC-Stars Ken Shamrock, Tito Ortiz oder Andrei Arlovski. Tyson selbst wiederum brachte die Namen Anthony Joshua, Tyson Fury oder Bob Sapp ins Spiel. Letztgenannter wäre mutmaßlich ein 100%-Garant für einen K.o-Erfolg von Tyson und das mit nur einem Schlag: In Anbetracht von Sapps Cardio einfach 90 Sekunden weglaufen und dann reicht einmal die Linke von Tyson, um den Sack zuzumachen. Ganz zu schweigen davon, ob es überhaupt eine State Athletic Commission gibt, welche einen solchen Kampf sanktionieren würde?


Optionen gibt es daher viele. Die Frage bleibt: muss das alles wirklich sein? Gibt es denn aktuell keine aktiven Boxer auf dieser Welt, welche es durch ihre sportlichen Leistungen im Hier und Jetzt verdient hätten, diesen medialen Push zu erhalten? Man stelle sich nur vor, der FC Bayern spielt in 20 Jahren gegen Real Madrid mit den Spielern von heute und würde mehr Zuschauer in die Stadien locken, als während einer normalen Champions League-Saison. Unvorstellbar, eigentlich. In diesem Sinne, Manege frei.

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