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12.11.2019
// Marion Palatin: „Grenzen setzt jeder für sich selbst. Ganz einfach!“
// "Fünf Fragen" - die Interview-Serie mit Marion Palatin

Man sagt ja, dass hinter jedem starken Mann auch eine starke Frau steht. Allerdings müsste es bei unserem heutigen Interview-Gast eigentlich lauten, hinter dieser starken Frau stehen viele Männer. Marion Palatin – Präsidentin der FVA (Faustkämpferverband Austria), in vielen Ländern der Erde unterwegs und eine ungemein starke Persönlichkeit mit großem Durchsetzungsvermögen in einem Sport, bei dem meistens noch immer die Männer das Sagen haben.


Fight24.TV: Marion Palatin – Präsidentin der FVA. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben und was konkret sind deine Aufgaben innerhalb der FVA?
Marion Palatin: Also so würde ich mich selbst beschreiben: bodenständig, harmonisch, geduldig, ruhig und humorvoll. Grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch. Ich kann aber auch anders. Kommt eben auf mein Gegenüber an. So quasi: Wie du zu mir, so ich zu dir.

Meine Aufgabe innerhalb des Verbandes ist es, alles im Überblick zu behalten. Ich bin einfach die Anlaufstelle für alles was mit Boxen im Profibereich zu tun hat. Entweder betrifft es Lizenzierungen der Sportler oder die Aufsicht einer Boxveranstaltung.


Wie wichtig war bzw. ist es dir als die Person Marion Palatin wahrgenommen und akzeptiert zu werden und nicht nur als die Tochter von Willibald Palatin?
Beim Boxsport gab es meinen Vater und mich immer im Doppelpack. Diese Frage stellte sich eigentlich lange Zeit nicht. Es war einfach „unser“ Ding. Doch tatsächlich mit den Jahren und eben mit dem Alter kam dann doch das Bedürfnis, das man mich auch ohne meinen Vater wahrnimmt. Die Akzeptanz dagegen war schon immer da. Das hatte mein Vater dementsprechend unterstützt. Und der Tag, wo ich meinen eigenen Weg im Boxsport ging, begann damit, als mich der Vizepräsident Koko Kovacs der WBO ins Boot holte. Das war definitiv mein persönliches Highlight im Boxsport.

Meinem Vater habe ich einfach dieses einzigartige Leben zu verdanken. Es freut mich immer wieder, wenn ich beim Boxen auf meinen Vater angesprochen werde. Und es stört mich gar nicht, wenn sie mich als die „Tochter von“ sehen. Im Gegenteil. Darauf bin ich sehr stolz!


Hast Du bzw. hattest Du das Gefühl noch mehr leisten zu müssen, um in einer – ich nenne es mal bewusst – Männerdomäne bestehen zu können?
Eigentlich nicht! Klar gab es anfangs, wo ich die internationale Supervisor Jobs alleine machte, überraschte Reaktionen. Großteils kennt man sich in der Szene, aber tatsächlich kommt es immer noch vor, dass mich etliche nicht kennen. Da kann man die Reaktion im Gesicht ablesen: Eine Frau? Noch nicht mal so alt! Und sie soll die „Chefin“ sein? Aber sobald ich das Rules Meeting abgehalten habe, merken die Herren, dass ich sehr wohl Ahnung vom Boxen habe.


Trauen Frauen sich nicht in einer augenscheinlich von Männern dominierte Sportart auch wichtige Ämter auszuüben, oder gibt es sie und keiner kennt sie, weil sie zu sehr im Hintergrund stehen? Was würdest Du Dir hier persönlich wünschen?
Frauen wie ich differenzieren nicht, ob es ein Job für Männer oder Frauen ist. Entweder man fühlt sich wohl darin und macht es, oder man lässt es. Grenzen setzt jeder für sich selbst. Ganz einfach!


Wenn wir einen Blick in die Kristallkugel werfen, welche Ziele verfolgst Du mittel- und langfristig mit der FVA?
Natürlich, dass wir weiterhin mit guten Promotern kooperieren dürfen. Unser Verband genießt seit Jahren einen guten und professionellen Ruf. Aber auch das Nachwuchs im Bereich des Kampfgerichtes aufgebaut werden.


Zum Abschluss möchte ich Dir 5 Stichpunkte nennen und bitte Dich mir spontan und mit einem Wort zu sagen, was Dir dazu einfällt:
Eva Voraberger:
Freundin
MMA: Conor McGregor
Traum-Kampf: Usyk vs. Joshua
Sachertorte oder Kaiserschmarn? Definitiv beides!
Marion Palatin: zufrieden

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