Am gestrigen Samstag gab es in der Heilbronner Kolbenschmidt-Arena die vierte Ausgabe der Fight-Arena. Die Zuschauer sollten einen bunten Mix durch knackige Knockouts und spannenden Kämpfen über die Distanz geboten bekommen bei denen am Ende das lokale Publikum besonders jubeln durfte.
 

WKU-WM: Heinz im Schnelldurchgang
Nach seinem Thriller im vergangenen Jahr wollte Lokalmatador Jerome Heinz den Zuschauern auch beweisen, dass er es ganz anders kann. Zur Pflichtverteidigung seines WM-Titels der WKU gegen Andrei Pogonez aus der Ukraine sollte es kein langes abtasten geben, wie man es aus anderen Kämpfen her kennt. Bevor der WM-Kampf überhaupt in Fahrt gekommen ist, war er auch schon wieder vorbei. Heinz dominierte von Beginn an seinen Gegner, welcher schon nach dem ersten Lowkick kräftig durchatmen musste. Da konnte man schon sehen, dass es vermutlich nicht lange dauern wird. So sollte es dann auch der Fall sein, denn Heinz hatte Lunte gerochen und wollte den vorzeitigen Sieg. Dieser sollte ihm auch bereits in der ersten Runde gelingen als Pogonez nach mehreren Niederschlägen aus dem Kampf genommen werden musste und Jerome Heinz eine erfolgreiche Titelverteidigung feiern konnte. Der Ukrainer spielte an diesem Abend bei weitem nicht in der Liga in der es ein Jerome Heinz tut.

WKU-WM: Okx knackt Batinli
Zwei WM-Titel hat die Ludwigsburgerin Deniz Batinli bereits inne, der dritte sollte in Heilbronn folgen. Allerdings hatte Batinli mit Marleen Okx aus den Niederlanden eine sehr zähe und unangenehme Gegnerin. Sollte es zu Beginn noch gut für die Ludwigsburgerin aussehen, so konnte sich Okx vor allem in der zweiten Runde immer wieder mit klaren Boxtreffern bei den Punktrichtern in Szene setzen. Technisch blieb der Kampf zwar hinter den Erwartungen zurück, dafür war er spannend bis zum Schluss denn wirklich sicher konnte sich keine der beiden Damen sein. Auch wenn es ab der vierten Runde vermehrt nur einzelne Aktionen gab und dadurch kein richtiger Kampffluss zu Stande kommen sollte, hatten nach Ablauf der fünf Runden die Punktrichter das letzte Wort. Während einer Batinli mit 48-46 vorne sah, werteten die beiden anderen mit 50-47 und 50-48 für die neue WKU-Weltmeisterin Marleen Okx. Angeblich soll nach dem Kampf ein Protest von Halil Batinli, dem Coach von Deniz erfolgt sein. Ein Urteil darüber steht noch aus, es dürfte allerdings nichts am Ergebnis des Kampfes ändern.

Superfights: Burduja, Canaveral und Kalashnikov mit unterschiedlichen Leistungen
Weniger erfolgreich sollte es für Europameister Maksim Kalashnikov im Kampf gegen Slavojub Budesa aus Serbien verlaufen. Konnte Kalashnikov noch in der ersten Runde seine Qualitäten unter Beweis stellen, nahm er in der Folgezeit das Tempo aus dem Kampf und lud Budesa quasi dazu ein selbst offensiver zu werden, was der Serbe auch tat. Der Kampf gestaltete sich immer mehr ausgeglichener, weshalb die Punktrichter hier das letzte Wort hatten. Diese waren sich nicht einig und so gab es ein unentschieden zu vermelden. Das Kalashnikov es besser kann, das weis er selbst und wird dies in den nächsten Kämpfen auch unter Beweis stellen.

Triple-Weltmeister Emmanuel Lique Canaveral lieferte sich mit dem Darmstädter Qaisar Amerchel zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Mit zunehmender Kampfdauer konnte der Frankfurter die klareren Treffer in das Ziel bringen, was auch die Punktrichter so sahen und diese Canaveral zum einstimmigen wie auch verdienten Sieger nach Punkten erklärten.

Ein Sieg wie nach Bestellung lieferte King-of Kings Champion Aleksandru Burduja aus Moldawien, welcher im Kampf gegen Andrii Yembolaiev aus der Ukraine mit zunehmender Kampfdauer das Geschehen im Ring deutlich bestimmte und einen ungefährdeten Sieg einfahren konnte. Da muss Yembolaiev noch einiges am Training investieren um gegen einen Kämpfer wie Burduja bestehen zu können.

Im nächsten Jahr soll die Event-Reihe seine Fortsetzung bekommen. Allerdings lies Mit-Veranstalter Vlado Krco in unserem Interview verlauten, dass man eventuell noch in diesem Jahr zurückkehren wird und sprach dabei von etwas, was es so noch nicht gegeben hat. Was genau wollte sich der Heilbronner nicht entlocken lassen. Wir dürfen gespannt sein.

Fight Arena IV
12. Mai 2018
Kolbenschmidt Arena, Heilbronn

WKU-Weltmeisterschaft / K-1
Jerome Heinz bes. Andrei Pogonez durch K.o. in Runde eins

WKU-Weltmeisterschaft / K-1
Marleen Okx bes. Deniz Batinli durch geteilte Punktentscheidung

GBU-Internationale Deutsche Meisterschaft / Halbschwergewicht
Sükrü Altay bes. Alexander Jankovic durch T.k.o. in der fünften Runde

K-1
Maxim Kalashnikov vs. Slavoljub Budesa endete unentschieden
Aleksandru Burduja bes. Adrii Yembolaiev durch einstimmige Punktentscheidung
Emmanuel Lique Canaveral bes. Qaisar Amerchel durch einstimmige Punktentscheidung
Admir Hadamovic bes. Bardhyl Gashi durch DQ in Runde drei
Amir Kotikov bes. Elvis Djanan durch K.o. in Runde eins
Akam Tarageh bes. Chris Obiango durch einstimmige Punktentscheidung
Maxi Graf bes. Johannes Baas durch K.o. in Runde drei
Aftenie Ovidiu bes. Timmy Menrath durch K.o. in Runde eins
Maximillian Reiff bes. Nuredin Hoxha durch mehrheitliche Punktentscheidung
Ismail Yörük bes. Adrian Laube durch einstimmige Punktentscheidung
Tayfun Ucar bes. Mert Celik durch einstimmige Punktentscheidung
Katharina Dalisda bes. Iliana Triantafillou durch DQ in Runde zwei
Jeremi Schubert bes. Ilyas Ouamira durch geteilte Punktentscheidung
Youssef Chafi bes. Christian Suev durch einstimmige Punktentscheidung
Angelika Feit bes. Nicole Coban durch T.k.o. in Runde eins

MMA
Edvin Kolcak bes. Oleksii Vysochyn durch K.o. in Runde eins

Profi-Boxen
Slawa Spomer bes. Robizoni Omsarashvilli durch K.o. in Runde eins