Das Jahr 2018 ist nahezu Geschichte und wir blicken mit den Machern der Events auf das zurückliegende Jahr und wagen dabei einen Ausblick auf 2019 – heute mit ISKA Deutschland-Präsident Davut Sidal.
fight24 Hallo Davut, vielen Dank, dass Du Dir kurz Zeit für uns nimmst. Das Kampfsportjahr 2018 liegt hinter uns - wie fällt Dein persönliches Fazit aus?
Davut Sidal: Wir waren auch in diesem Jahr sehr erfolgreich, sowohl im Amateur- als auch im Profibereich. Der K-1 Elimination Max Grand Prix im März war sicher ein Highlight des Jahres. Gefolgt von vielen weiteren ISKA sanktionierten Events, wie Fight Time, Plaza Fights, Mixfight Championships, Ring of Fire, Fightpool, TBC Fight Night und viele mehr. Teilweise sogar zwei und mehr an einem Wochenende. Hinzu kommen die Turniere und die Nationalmannschaft der ISKA Germany, die dieses Jahr an den Weltmeisterschaften in der Ukraine und Jamaika dank der hervorragenden Arbeit unserer Bundestrainer sehr erfolgreich teilgenommen hat.
Wir freuen uns über die große Resonanz der Promoter und Veranstalter, so entstehen dauerhafte Kooperationen und über Jahre fest etablierte Events, auf welchen sich unsere Sportler einstellen und vorbereiten können. Wir können aufgrund unserer guten Verbandsstruktur die Sportler von Newcomer- über Qualifikationsturniere bis hin zu internationalen Amateuerwettkämpfen aufbauen um ihnen dann die Möglichkeit zu geben, auf Events um nationale und internationale ProAm-Titel zu kämpfen und letztendlich in den Profibereich zu wechseln. Zahlreiche Beispiele dafür gab es auch in diesem Jahr wieder.
Die ISKA ist der weltweit führende Verband, sanktioniert die größten Events wie Bellator, Glory, uvm. Diese Tatsache macht den Sprung auf die große Bühne für unsere Sportler leichter, wir können Ihnen so eine Perspektive bieten. Nach einigen internen personellen Veränderungen sehen wir dem kommenden Jahr positiv und gestärkt entgegen.
Für 2019 hast Du ja wieder ein volles Programm; dürfen wir uns hier auf die dritte Ausgabe des K-1 Germany Grand Prix freuen?
Ja definitiv. Es wird 2019 ein oder zwei K-1 GP in verschiedenen Gewichtsklassen geben. Geplant für die 2. Jahreshälfte, nähere Informationen dazu werden zum gegebenen Zeitpunkt veröffentlicht. Nach wie vor sind wir parallel dazu bemüht, alle großen Verbände mit ins Boot zu holen, um unter diesen Besten Deutschlands den einen K-1 Champion zu küren. Wir haben auch in diesem Jahr diesbezüglich Gespräche geführt, die zu verbandsübergreifenden Kooperationen führen sollen. Gemeinsam können wir stärker auftreten und den Sportlern mehr bieten.
Was gibt’s darüber hinaus? In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Gerüchte das womöglich Bellator seinen ersten Event in Deutschland abhalten würde bzw. das es gar einen K-1 Europa oder World Grand Prix geben wird. Wie ist denn hier der aktuelle Stand der Dinge?
Abwarten. Mit Glory hatte ich in Rotterdam das Gespräch. Es hindern uns immer die selben Aspekte:
Kein TV-Partner. Keine Champions, die international mithalten können - und das trotz der unzählig vielen „Weltmeister“, die in Deutschland herumgeistern. Keine richtige Fangemeinde im Kickboxen oder MMA. Dies alles erschwert natürlich einiges. Bellator 2019 ist durch für Deutschland. Glory möchte was Kleines machen.
Wir sehen - ein pickepackevolles Programm. Hast Du da überhaupt noch Zeit, einen Blick auf andere Events zu werfen? Und was wünscht Du Dir ganz allgemein für den Kampfsport 2019?
Andere Events ist schwierig. Ich finde es sehr schade und traurig, dass auch einige der guten Promoter die Maschinerie „Neuer Wald- und Wiesenmeister“ anschmeißen. Die können doch Events machen, ohne neue Weltmeister daraus hervorgehen zu lassen. Dies würde unseren Sport im allgemeinen Ansehen mehr Glaubwürdigkeit verleihen, dem Sportler keine falschen Tatsachen vorgaukeln und die Wertigkeit eines Championgürtels insofern steigern, als dass dieser auch als solcher wahrgenommen, anerkannt und honoriert wird.
Unser Wunsch, bzw. Ziel ist es, die vorhandene Zusammenarbeit zu festigen, weiter auszubauen und im Sinne der Promoter, als auch der Sportler erfolgreiche Events durchzuführen. Dazu ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten unumgänglich. Auch der Sportler ist in der Verantwortung, seinen Teil durch z.B. Ticketverkäufe und eigene Fanbase dazu beizutragen, dass ein Event erfolgreich wird. Der Promoter bietet den Sportlern die Plattform, wir als Verband sanktionieren diese mit entsprechendem Know-how. So ist der Erfolg eines Events, des Promoters oder Verbandes letztendlich auch vom Erfolg und der Community der Sportler abhängig. In 2018 haben wir mehrfach auf von uns sanktionierten Events gesehen, dass dies hervorragend funktioniert, an bis auf den letzten Platz ausverkauften Hallen, wenn alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Für 2019 gilt es dies weiter auszubauen.
Davut, wir danken Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast und wünschen Dir ein erfolgreiches Jahr 2019.
Vielen Dank auch von mir an fight24. Ihr macht eine sehr gute Arbeit und habt euch fest im deutschen Kampfsportgeschehen etabliert. Auch hier ist mit euren Livestreams und dem Online Portal eine wichtige Plattform für Promoter und Kampfsportler geschaffen worden. In diesem Sinne freue ich mich schon auf die Zusammenarbeit mit Euch im kommenden Jahr, bedanke mich für das Interview und wünsche der gesamten Kampfsport-Community Deutschlands erholsame Feiertage und ein gesundes, glückliches sowie erfolgreiches Jahr 2019.
