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12.11.2019
// Daniel Zeuner & Marek Ljastschinskij: „Kampfsport ist unser Leben“
// Der Talk mit La Familia aus Erfurt!

Das Jahr 2018 ist nahezu Geschichte und wir blicken mit den Machern der Events auf das zurückliegende Jahr und wagen dabei einen Ausblick auf 2019 – heute mit dem Veranstalter-Duo Daniel Zeuner & Marek Ljastschinskij vom La Familia Fight Club in Erfurt.


fight24: Hallo Daniel & Marek, vielen Dank, dass Ihr Euch kurz Zeit für uns nehmt. Das Kampfsportjahr 2018 liegt hinter uns - wie fällt Euer persönliches Fazit aus?
Daniel: Für den La familia Fightclub Erfurt war es wieder ein sehr ereignisreiches und turbulentes Jahr. Wir haben mit unserem Team, wie jedes Jahr, zwei wunderbare Fight Nights auf die Beine gestellt. Sportlich konnten wir mit unseren Kämpfern, egal ob Nachwuchs oder Profis, etliche Siege feiern und uns damit auf noch größere Aufgaben im kommenden Jahr vorbereiten.

Aber eines steht fest: auf zwei unserer Kämpfer sind wir im Jahr 2018 besonders stolz. Besmir “The Albanian Warrior“ Helshani holte sich den Turniersieg im 8-Mann-Turnier und Michaela „Iron Mike“ Michl sicherte sich souverän ihren Europameisterschaftsgürtel der IKBF. Beides auf unserer eigenen Veranstaltung der 3. Welcome to the East Fight Night - der absolute Hammer!

Persönlich habe ich meine aktive Wettkampfkarriere nach meinem siegreichen Kampf am 07.04.18 gegen meinen Kampfsportfreund Kevin Botz wohl oder übel „vorerst“ beenden müssen. Ein Bandscheibenvorfall aus dem Jahr 2017 hat mich schlussendlich zu dieser Entscheidung geführt. Erst jetzt, ein Jahr nach der Diagnose, bekomme ich die immer schlimmer werdenden Schmerzen langsam in den Griff. Aus dieser Erfahrung kann ich schlussendlich jedem jungen Kämpfer nur raten, auf die Signale seines Körpers mehr zu achten, wenn ihr länger in den Ring steigen wollt!


Marek: Für mich selber war 2018 ebenfalls das Jahr, in dem ich beschloss, sportlich kürzer zu treten und meiner aktiven Laufbahn ein Ende zu setzen. Gott sei Dank ist es kein Bandscheibenvorfall. Aber einzelne Wehwehchen merkt man schon mal langsam und es wird einem bewusst, dass man keine 20 mehr ist. Die Regeneration ist mit 36 Jahren mein größtes Problem, so dass ich mir eingestehen muss, dass es, um das Level mithalten zu können, nicht mehr reicht. :)
Es war eine schöne Zeit, aber es wird Zeit, den Jüngeren Platz zu machen und somit hab ich auch mehr Zeit und Energie für die aufstrebenden Talente aus dem La Familia Fightclub (lacht).


Für 2019 habt Ihr ja wieder ein volles Programm; sicherlich mit Welcome To The East IV als absolutem Highlight. Erzählt doch mal, was uns am 13. April in Erfurt erwartet!
Daniel: Wenn ich das selber so lese, frag ich mich: "Wo ist die Zeit geblieben?" -  Schon die vierte WTTE – puhhh, kommt mir vor wie gestern, als wir damals noch in der Erfurter Eishockeyhalle das Bühnenbild mit den zwei Hulks hochgezogen haben. Mit der WTTE 4 setzen wir mit dem Erfolg des letzten Jahres aus der Erfurt Arena fort. Geplant ist wieder ein 8-Mann-Tournament in der 70kg Klasse. Welches wieder nach den eigens angelegten KO-Regeln ausgeführt wird. Dieses gibt es in Deutschland bisher nur bei der „Welcome to the East“ Fight Night und verspricht wie im Vorjahr dem Zuschauer absolute Action und Unterhaltung. Die Tournament-Kämpfer werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Mit dem Turniersieger 2018, Besmir „The Albanian Warrior“, könnt ihr aber definitiv schon mal rechnen! Mit dem Griff zur WM-Krone wird Michaela „iron Mike“ Michl versuchen, sich ihren nächsten Weltmeisterschaftsgürtel um die Hüfte zu schnallen. Ihre Gegnerin ist die im letzten Jahr kurzfristig ausgefallene Victoria Lomax aus Spanien. Tim Hoffmann, Erik Marhula oder Justin Apitz werden ebenfalls unter Erfurter Flagge starten. Des Weiteren kommen die Knockout Brüder Omid und Hamid Rezai vom bekannten Golden Glory Berlin bei uns zum Einsatz. Auf ihre Kämpfe freue ich mich persönlich schon ganz besonders. Das Kämpferfeld wird wie immer international aufgestellt sein. Wobei wir diesmal vor allem aus dem holländischen Raum schon etliche Zusagen und Kampfpaarungen fest haben.


Marek: Ja, wie Daniel es bereits erwähnt hat, weiß man gar nicht, wo die Zeit hin ist und Zack haben wir die 4. Fight Night vor der Tür. Aktuell bin ich in Verhandlung mit einigen Kämpfern aus dem In- und Ausland, die es sich nicht entgehen lassen möchten, bei der „Welcome to the East“ dabei zu sein. Das Turnier ist etwas, worauf ich mich selber schon persönlich mit am meisten freue und die Fans vermutlich auch, da unsere „WTTE- Rules“ jegliches Punktesystem außer Kraft setzen und auch einen Laien erkennen lassen, wer der bessere Mann im Ring ist. Des Weiteren steigt unsere „Iron Mike“ in den Ring um die WM-Krone und zwar nicht nur gegen irgendwelches Fallobst, sondern eine „Enfusion“-Kämpferin. Dieser Kampf war ja schon letztes Jahr geplant, aber aufgrund der Verletzung von Victoria Lomax mussten wir diesen leider verschieben.


Was gibt’s darüber hinaus? Wir vermuten mal eine Reihe von Seminaren und Anfang Oktober wieder die nächste Ausgabe von Coming Stars im Erfurter Stadtteil Stotternheim?
Daniel: Ganz genau Tobi! Wir planen im Team meistens schon fast das ganze Jahr im Voraus. Von Selbstverteidigungsseminaren, über soziale Aktivitäten und Projekte in Schulen stehen die meisten Termine für 2019 jetzt schon fest. Die 5. Coming Stars Fight Night wird am 05.10.2019, wie immer im Festzelt in Stotternheim ausgetragen. Auch wenn man langsam „den Dreh“ raus hat, kann ich an dieser Stelle allen Veranstaltern nur auf dem Weg geben, niemals stehen zu bleiben und zu denken - jetzt läuft alles von allein. Bleibt immer dran und lasst niemals Routine einkehren! Unter diesem Motto werden wir, meiner Meinung nach, auch im Jahr 2019 wieder unseren wohl verdienten Erfolg ernten.


Marek: Ein Seminar jagt das nächste. Neben unseren starken Luta Livre Team, um das sich unser Coach Florian Gutschke bombastisch kümmert und mit zahlreichen Seminaren versorgt, legen wir viel Wert auf die Selbstverteidigung. Da man in den Medien kaum was Gutes vom aktuellen Alltag mitbekommt und viele Frauen und Männer nur noch mit einem unguten Gefühl Abends das Haus verlassen, sehen wir uns in der Pflicht, diesem entgegenzuwirken. „ Coming Stars“ hat sich in der Newcomer Szene fest etabliert und ist im Großen und Ganzen wesentlich mehr als „ nur“ ein Newcomer Event, denn hier bekommen zukünftige Stars ihre erste große Bühne. Ich bin selber mal gespannt, wer es dieses Jahr von unserem Nachwuchs sich verdient, hier antreten zu dürfen. (lacht)


Wir sehen - ein pickepackevolles Programm. Habt Ihr da überhaupt noch Zeit, einen Blick auf andere Events zu werfen? Und was wünscht Ihr Euch ganz allgemein für den Kampfsport 2019?
Daniel: Kampfsport ist unser Leben. Genau aus diesem Grund werden wir immer unsere Augen offenhalten und über den Tellerrand hinausschauen, um uns entweder weiter zu entwickeln oder um uns einfach mal mit unserem Team als Zuschauer bei anderen Fight Nights zu amüsieren. Sind wir doch mal ehrlich…ist doch geil sich immer und immer wieder auf den unterschiedlichsten Events in den verschiedenen Städten zu treffen und sich wie „eine große Familie“ auszutauschen.


Um nun zu deiner letzten Frage zu kommen - wünsche ich mir folgende Utopie verwirklicht: Eine Zusammenarbeit aller großen seriösen Verbände durch eine übergeordnete Rangliste, in der jeder Kämpfer mit absoluter Transparenz aufgenommen wird und jeder Kampf nach einem ausgeklügelten Punktesystem bewertet wird. Das große Ziel wäre eine nicht anfechtbare Rangliste, die jeden „Waldmeister“ enttarnt und die wahrhaft Besten in der Kampfsport-Szene widerspiegeln. Ein besonderer Gruß geht dabei an unseren Freund Jürgen Lebbing. Wann ist es soweit?


Marek: Ich hab ja sonst keine Hobbies (lacht). Ich versuche, so viele Events zu besuchen wie es nur geht, neue Talente für unsere Events zu sichten und allgemein Leute zu treffen, die den Sport genauso leben wie wir. Man hat ja wirklich viele Leute kommen und gehen gesehen, aber über die, die der Szene treu geblieben sind, freut man sich umso mehr und dafür sind die Events die beste Anlaufstelle, diese mal zu treffen.


Für den Sport an sich, würde ich mir wünschen, dass die Sponsoren einen größeren Fokus auf die Kampfsportathleten legen würden, damit diese irgendwann mal ihren Traum von einer Profikarriere leben können. Zum Weiteren wäre es schön, wenn die Szene sich mal straffen würde, denn unzählige Sportler mit 3 Kämpfen sehen in sich den zweiten Buakaw, tragen 7 Gürtel bei 5 Kämpfen und den Überblick über die ganzen Verbände hab ich sowieso schon lange verloren, wie viele gibt’s aktuell in Deutschland - 30, 40??? Ein Punktesystem, dass über den Verbänden steht und ein Ranking führt, wäre sinnvoll, das würde den Wunsch nach Weltmeisterschaftskämpfen in Luft auflösen und man wäre froh, wenn man irgendwann mal um die deutsche Meisterschaft kämpfen dürfte oder sich ganz und gar mal als solcher betiteln könnte.


Wir danken euch das Ihr die Zeit hattet und wünschen euch ein erfolgreiches Jahr 2019.
Daniel&Marek: Danke sehr mein Freund. Auch wir wünschen dem Team von fight24 ein erfolgreiches Jahr 2019.

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